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Insel im Nebel

Der Universitätsverlag Potsdam präsentierte rund 40 von 250 lieferbaren Titeln auf der Frankfurter Buchmesse

von Marcel Kirf

Halle 4.2 ist der Geheimtipp auf der 57. Frankfurter Buchmesse. Hier präsentieren die Wissenschaftsverlage ihre Publikationen. Und irgendwie ist alles ein wenig anders als in den sonstigen Ausstellungsräumen. Wie eine Insel trotzt sie dem Gewühl des ansonsten überall qualmenden Literaturbetriebs. Im Treppenhaus zeichnet Alexander Kluge mit wechselnden Gesprächspartnern Interviews für seine Sendung „10 vor 11“ auf. Natürlich rauchen auch die intellektuellen Antwortgeber in die Fernsehlinse, aber die nahe Schwelle zur Forschungsliteratur mutet wie eine Demarkationslinie wider die allgegenwärtigen Nikotinwolken an. Vielleicht liegt es aber nur daran, dass sich hierher nur verirrt, wer wirkliches Interesse mitbringt.
Der dennoch beträchtliche Geräuschpegel in Halle 4.2 wird im Wesentlichen vom Springer Wissenschaftsverlag getragen, dessen Megaauftritt gleich über mehrere Standgassen am Eingang reicht. Das schwüle Messeklima herrscht auch hier. Doch scheinen die Beutebeutelschlepper weniger, die Jedenbegrüßer und Kamerasucher. Die schmalen Durchgänge zwischen den Buchregalen und Stellwänden sind alphabetisch fortlaufend numeriert. Am Kopfende der ziemlich entfernten Reihe K prangt eine vier Meter mächtige Fotografie des neuen Pschyrembels, doch dahinter geht es noch weiter. Den letzten Gang vor Hallenende bezeichnet der Buchstabe M. Dorthin muss, wer den Gemeinschaftsstand der deutschen Hochschulverlage sucht, an dem in diesem Jahr auch erstmals der Universitätsverlag Potsdam ausstellt.
Neben den Arbeiten Potsdamer Wissenschaftler füllen Veröffentlichungen aus Göttingen, Kassel, Weimar und Karlsruhe die Regale, womit fünf der acht nationalen Universitätsverlage dabei sind. Die Hochschulpublizistik ist hierzulande noch jung, weiß Dagmar Schobert. Deswegen sei es wichtig „Präsenz zu zeigen“. Auch am vierten 10-Stunden-Messetag noch von herzlicher Freundlichkeit, freut sich Schobert, von der hiesigen Alma Mater zur Standbetreuung entsandt und eigentlich für Online-Publikationen zuständig, über den Werbeeffekt ihrer Dienstreise.
Hinter ihr sind WeltTrends-Hefte aufgereiht, Potsdamer Textbücher, Schriftenreihen und Monographien aus der Germanistik, Romanistik und Sportwissenschaft, didaktische Publikationen, studienbegleitend und zur Lehrerfortbildung – insgesamt rund 40 der 250 lieferbaren Titel. „Natürlich geht es nicht um Geschäfte mit Buchhandlungen wie in Halle 3“, sagt Schobert strahlend, dafür hätten zum Beispiel andere Universitäten nachgefragt, wie man denn einen eigenen Verlag gründet. Und am Publikumstag interessierten sich vor allem Studenten und Wissenschaftler für Fachtitel.
Der Non-Profit-Service Universitätsverlag existiert in Potsdam seit 1997, mit dem Ziel, eine „alternative Publikationsplattform für Akademiker der Uni Potsdam“ zu sein. Ein Druckkostenzuschuss wird vom Verkauf einbehalten, Überschüsse an die Institute zurückgegeben. „Wer einmal unseren Service kennengelernt hat, kommt immer wieder“, wirbt Schobert. Die rund 60 neuen Titel pro Jahr seien preiswert und einfach gemacht, so auch für Studenten bezahlbar und außerdem durch Print-on-Demand „langfristig lieferbar“.
Einen Messetag hat Schobert noch vor sich, an dem sie auch wieder über den Unistandort Potsdam Auskunft geben wird. „Die Leute fragen danach. Das ist doch toll!“ sagt sie fröhlich. Und danach freut sie sich vor allem auf eines: „Frische Luft“.

(Potsdamer Neueste Nachrichten 28.10.2005)

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